Bei einer akuten Krankheit berücksichtigt der Homöopath nur die akuten Symptome, selbst wenn der Patient schon längere Zeit chronisch krank ist, und verabreicht das dem im Moment bestehenden Zustand ähnlichste Arzneimittel. Oft sind aber akute Krankheiten keine eigenständigen Geschehen, sondern nur ein immer wieder vorkommendes Aufflackern einer chronischen Krankheit. Am Beispiel eines Vulkans möchte ich erklären wie das gemeint ist: Wenn der Vulkan ausbricht, Lava und Asche spuckt, ist das zwar ein höchst akuter Vorgang, aber jeder weiss, dass dies nur stattfindet, weil sich unter dem Vulkan ein dauerndes, nicht ungefährliches Geschehen abspielt. Bei seinem akuten Ausbruch öffnet sich nur das Ventil, und das was sonst unsichtbar ist, wird sichtbar. So sitzt also in unserem Körper die chronische Krankheit oft im Verborgenen und zeigt sich als z.B. immer wieder mal auftretende Mittelohrentzündungen, Asthma bronchiale, Anginen, Blasenentzündungen – das sind unsere Vulkanausbrüche. Das sind die Zeichen der im Inneren verborgenen, die Lebenskraft schwächenden, chronischen Krankheit. Bei einer solchen akuten Krankheit muss der Therapeut erkennen, was dahinter steht, und entsprechend, nach der Behandlung des akuten Geschehens, das chronische behandeln.